Über den Umgang mit Securities an der Uni

Nicht nur Videokameras wie hier "überwachen" (Quelle: www.bb-goetingen.de)

Spätestens seit den Audimaxbesetzungen der vergangenen Jahre setzt die Uni Wien vermehrt auf den Einsatz von Security-Personal um den Zugang zu den Unigebäuden zu regulieren. Nicht selten agieren die Securities dabei abseits jeglicher rechtlicher Basis und setzen vor allem auf Einschüchterung. Regelmäßig werden auch widerrechtlich Ausweiskontrollen von den Securities vorgenommen. Die ÖH Uni Wien hat nun eine Rechtsauskunft eingeholt, die hier etwas aufklärt. Demnach haben Securities keine Befugnis dazu eure Ausweise zu kontrollieren. Sollten Sie dies dennoch wieder mal versuchen braucht ihr dem nicht nazukommen und könnt umgekehrt sogar mit einer Unterlassungsklage bzw. (wenn sie euch auch aufhalten wollen) mit einer Schadensersatzklage drohen. Außerhalb der Öffnungszeiten der Uni Wien (Werktags von 8 bis 20 Uhr) können euch die Securities allerdings auffordern das Gebäude zu verlassen. Aber auch für den Fall, dass ihr dieser Aufforderung nicht nachkommt, dürfen sie nicht eure Ausweise kontrollieren.

Ein Auszug aus der Rechtsauskunft bezüglich der Ausweiskontrollen sagt:

Derartige Kontrollen durch die Universität Wien können zwar beispielsweise bei der Ablegung von Prüfungen vorgenommen werden, ein generelles Recht bzw. eine gesetzliche Grundlage, Personen auf dem Universitätsgelände zu kontrollieren und deren Namen zu erfragen, gibt es jedoch nicht.

Und weiters:

Die Berechtigung, Personen anzuhalten oder deren Identität zu ermitteln, käme der Universität Wien als Trägerin des Hausrechts allenfalls im Rahmen des Selbsthilferechtes zu: Wenn ein rechtmäßiger Zustand gesichert oder wiederhergestellt werden soll und staatliche Hilfe dafür zu spät käme, kann – innerhalb sehr enger Grenzen – das sogenannte Selbsthilferecht (§ 19 ABGB) ausgeübt werden. Allerdings wäre die Selbsthilfeübende verpflichtet, die Angemessenheit ihres Handelns in einem allfälligen Prozess zu beweisen und wird sie schadenersatzpflichtig, sollte sie Selbsthilfe zu Unrecht geübt haben. Eine zulässige Selbsthilfesituation wäre beispielsweise dann denkbar, wenn Personen konkret versuchen, das Auditorium Maximum zu besetzen. Es müsste dann aber  von  den   Securities   sofort   auch   die  Polizei gerufen werden. Präventive Personenkontrollen sind jedenfalls nicht gerechtfertigt.

Zwar weist die Rechtsauskunft auch auf die Öffnungszeiten der Uni Wien hin, außerhalb derer mensch aus den Gebäuden der Universität Wien verwiesen werden kann, solltet ihr aber zufällig im Besitz eines Schlüssels sein der euch den zutritt ermöglicht, so ist auch außerhalb der Öffnungszeiten ein Aufenthalt in den Unigebäuden problemlos möglich:

Allerdings findet sich in der Hausordnung die Regelung (§ 3), dass jene Personen, die über einen Schlüssel für das Gebäude (also auch für den Gebäudeeingang) verfügen, die Eingangstüren der Universität bei Betreten und Verlassen außerhalb der Öffnungszeiten abzusperren haben. Aus dieser Bestimmung ist im Umkehrschluss abzuleiten, dass ein Zutritt für diese Person auch außerhalb der Öffnungszeiten zulässig ist. Sollten Ihnen daher Schlüssel überlassen worden sein, die Ihnen auch Zutritt zum Gebäude und nicht bloß zu Ihren Büros ermöglichen, kann Ihnen das Recht nicht verwehrt werden, das Universitätsgebäude auch außerhalb der Öffnungszeiten zu betreten!

Und was tun, wenn die Securities sich nicht an die Regeln halten? Die Rechtsauskunft hat auch hier einen Tipp parat:

Gegen Ausweiskontrollen und das Notieren von Namen ist eine vorbeugende Unterlassungsklage durch den einzelnen Betroffen durchaus möglich, zumal die Gefahr der Verletzung seines Persönlichkeitsrechtes auf Datenschutz besteht. Wir jemand sogar angehalten, weil er oder sie beispielsweise die Kontrolle verweigert, ist auch eine Schadenersatzklage    durchaus denkbar, wobei der Schaden im kurzfristigen Freiheitsentzug bestünde. Jedenfalls könnten aber nur die Betroffenen selbst gerichtlich vorgehen, nicht die ÖH Uni Wien.

Also, lasst euch nicht einschüchtern und kleinkriegen. Bei Vorfällen die euch nicht ok erscheinen, könnt ihr uns auch gern schreiben oder mal bei einem Plenum vorbeischauen.

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Abschiebung von HTL-Schüler verhindern!

Stop Deportation!

Stop Deportation!

Am Sonntag Abend wurde E. Code, HTL-Schüler in Ottakring im dritten Schuljahr, der seit 2003 in Österreich lebt, von der Polizei abgeholt und sitzt seitdem in Schubhaft in der Rossauerlände. Nachdem er in seiner Verzweiflung versuchte sich umzubringen, wurde er in eine mit Gummiwänden ausgepolsterte Sicherheitszelle gebracht. Sein*e Rechtsberater*in wurde nicht zu ihm gelassen.

Inzwischen leider wöchentlich, zeigt sich auch hier wieder die unmenschliche Fratze der rassistischen Abschiebepolitik in Österreich. Um ein Zeichen dagegen zu setzen, und um unsere Solidarität mit allen Flüchtlingen in diesem Fall mit E. Code im Spziellen zu bekunden, wird zu einer Demo heute um 18.00 Uhr bei der Rossauerlände aufgerufen.

Haltet euch des weiteren den 17.11. frei, denn in der Nacht auf 18.11. sollen E. Code und viele andere Flüchtlinge mit einem Charterflug von Wien-Schwechat um 0:20 abgeschoben werden soll. Weitere Demoankündigungen folgen.

Kein Mensch ist illegal!

Weitere Infos:

Weitere Hintergrundinfos zu Abschiebungen allgemein und zu der Abschiebung einer Familie in den Kosovo im Oktober finden sich auch auf indymedia!

Update:

E. Code ist wieder frei, die Behörden prüfen nun die Möglichkeit eines humanitären Aufenthaltes. Weshalb Code bereits bei Beginn der Demonstration wieder freigelassen wurde ist unklar, das Öffentlichmachen der Situation durch Schüler*innengruppen, Freund*innen, Sympathisant*innen und der Grünen dürfte aber entsprechenden Druck ausgeübt haben, zumal das auch sonst menschenunwürdige Verfahren auch klar gesetzeswidrig war. Die Gefahr einer Abschiebung ist dennoch nicht vorbei, und der angesprochene Charterflug wird trotzdem mit vielen anderen Personen, die ähnliche Schicksale teilen, starten und möglicherweise Folter und Mord für die Betroffenen bedeuten. Weitere Infos zu Code’s Freilassung gibt es in einem Artikel auf nochrichten.net. Und wer sichs auf die Mainstreammedien steht kann auch im Standard nachlesen.

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Do., 28.10.: Demo gegen Kürzung der Familienbeihilfe

Nachdem die Wien-Wahlen geschlagen sind, hat die SPÖVP-Regierung kurzerhand beschlossen jetzt mal die Familienbeihilfe nur mehr bis zum 24ten Lebensjahr auszuzahlen – nachdem vor der Wahl noch als Zuckerl eine 13te Auszahlung der Beihilfe im Jahr eingeführt wurde. So wie die repräsentative Partei-Politik im Allgemeinen nicht wirklich im Interesse ihrer Wähler*innen agiert, so können wir uns auch nicht lediglich über die Streichung der Familienbeihilfe aufregen sondern müssen das gesamte System infragestellen, das auf Ausbeutung, Arbeitszwang und Marginalisierung beruht. Dennoch können wir sowas als Anlass nehmen uns mit anderen zu vernetzen und uns gemeinsam stark zu machen gegen die Gesamtscheisse, also rufen auch wir mit auf zur morgigen/heutigen Demo gegen die Kürzung der Familienbeihilfe.

Treffpunkt ist 16.00 Uhr vor dem Hauptgebäude der Uni Wien. Die Demo-Route kann auch online eingesehen werden: http://bit.ly/aY4mQT

Weitere Infos zur Demo gibts auf der Seite der ÖH. Es gibt auch ein Facebook-Event dazu, dort findet sich auch die lange Liste der aufrufenden Organisationen – könnte unter Umständen dann doch etwas größer werden… Spiel, Spaß und Spannung für die ganze Kommune 😉

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STILL ♥ING ACTIVISM – Festival zur Förderung von Aktivismus und Renitenz

Zur Zeit läuft gerade das Still Loving Activism Festival in Wien mit vielen spannenden Vorträgen, Workshops, Veranstaltungen und auch Parties. Das ganze läuft noch bis 31. Oktober 2010, einige Veranstaltungen daraus (die auch im Informatik-Kontext spannend sind), haben wir bereits angekündigt. Ein Blick ins Programm dürfte sich lohnen: http://lovingactivism.blogsport.eu

Zwei Veranstaltungen, die wir besonders empfehlen wollen (einmal Social Media & Activism? Ja geht das denn? und dann noch überwachung im blick – ein cctv-rundgang) findet ihr auch auf unserem Flyer Still Loving Activism

Achtung, aktueller Hinweis: Der CCTV-Rundgang am 28.10. wurde wegen der Demo gegen die Familienbeihilfenkürzung abgesagt, die um 16.00 Uhr vor dem Hauptgebäude der Uni Wien losgeht. Der Rundgang wird jedoch ein ander mal nachgeholt.

Social Media & Activism? Ja geht das denn?

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Soziale Netzwerke und Widerstand? 2 Veranstaltungen

Hallo Leute.

Hier haben wir wieder mal zwei Veranstaltungstipps für euch:

Beide Veranstaltungen finden am 27. Oktober statt und drehen sich um die Frage: Sind Social Media und Widerstand gegen aktuelle Strukturen miteinander vereinbar?

Mehr nach dem Break.

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