FrauenMädchenLesben- DEMO am 25.11.2009 dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

Weils in diesem Punkt leider noch immer massive individuelle und gesellschaftliche Repression, Ungleichbehandlung und Ignoranz bezüglich dieser Problematik herrschen, gibt es zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen eine Demo, deren Aufruf wir hier weiterleiten. Alle die nicht hingehen wollen, oder sollen (also Männer), welche diese gesellschaftlichen Missstände aber auch scheisse finden, können diese Aktion dadurch unterstützen, dass sie aktiv (und vor allem im Alltag, und nicht nur am 25.11.) gegen Gewalt an Frauen vorgehen. Für den 25.11. selbst ist vor der Demo auch ein Treffen auf der /bin geplant, um sich mit konkreter Gewalt an Frauen im Kontext der aktuellen Proteste auseinanderzusetzen. Also schaut vorbei und bringt euch ein:

  • 25. Nov. 2009 , 15.00 in der /bin – (Aktiver) Antisexismus an der Uni und Protestkultur

Und hier der Aufruf:

*FrauenMädchenLesben- DEMO am 25.11.2009*
dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

*Treffpunkt: 17.00 Praterstern* (hinten beim Würstel-Prater)
Demobeginn: 18.00 Uhr
Anschließend: Fest in der FZ Bar (Währingerstraße Ecke Prechtlgasse)

GEMEINSAM KÄMPFEN WIR FÜR EIN SELBSTBESTIMMTES LEBEN!

- Weil Frauen noch immer unzumutbaren Mehrbelastungen ausgesetzt sind
und ihre Arbeit  unsichtbar bleibt!
- Weil Frauen für dieselbe Arbeit ein Drittel weniger verdienen und
die Einkommensschere in Krisenzeiten noch größer wird!
- Weil Frauen durch wirkungsvolle Männerseilschaften Mitbestimmung
verwehrt wird!
- Weil Frauen ihr Leben lang mit sexistischen Verbalattacken und
Witzen konfrontiert sind, und diese Nötigungen dauernd
heruntergespielt werden!
- Weil Frauen von sexualisierten Übergriffen betroffen sind!
- Weil Frauen besonders schwerwiegend von anderen gesellschaftlichen
Ungleichheiten betroffen sind (etwa wenn sie Migrantinnen sind)!
- Weil Frauen gesagt wird, wen sie lieben dürfen und wen nicht!
- Weil Frauen das Recht auf Abtreibung in Frage gestellt wird!
- Weil Frauen vorgeschrieben wird wie sie sein dürfen!
- Weil Frauen von Männern verprügelt, vergewaltigt und
ermordet werden!

Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter.
Wir sind widerständig und setzen uns mit all unserer Wut dagegen zur Wehr.
Kommt hin und solidarisiert euch: Gemeinsam sind wir viele!

Treffpunkt Praterstern

Als Treffpunkt für die diesjährige Demonstration am 25. November - dem
internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen - wurde der Praterstern
gewählt. In dieser Gegend kommt es besonders häufig zu sexualisierten
Übergriffen und Vergewaltigungen.

Wir treffen uns dort, um gemeinsam Widerstand gegen Gewalt an Frauen
zu demonstrieren. Gemeinsam wollen wir durch die Präsenz von vielen
starken Frauen einen Raum zurückerobern, der uns genommen wurde. Die
Wahl des Ortes ist symbolisch. Denn eigentlich müssten wir dazu in die
Wohn- und Schlafzimmer gehen, denn Vergewaltigungen passieren nur zu
einem geringen Teil im Park oder am Rande eines dunklen Weges. In den
meisten Fällen kennen die Betroffenen die Täter. Es ist nur leider
unmöglich, eine Demo durch tausende Wohnungen zu machen...

Stündlich wird in Österreich eine Frau vergewaltigt
2/3 aller vergewaltigten Frauen kennen die Täter
60% der Vergewaltigungen finden in ihrer oder seiner Wohnung statt
82% der Vergewaltigungen wurden von den Tätern geplant
30-40 Frauen werden jährlich in Österreich ermordet, die Täter sind
mehrheitlich (Ex) Lebenspartner

Vergewaltigung und Mord sind kein vereinzelter ?Schicksalsschlag?,
sondern tief verwurzelt in der gesellschaftlich patriachalen Ordnung.
In den Rollen, in die Frauen gezwungen werden, steckt bereits Gewalt,
der Frauen alltäglich und allnächtlich ausgesetzt sind.

Sexualisierte Gewalt beginnt dort, wo die Grenzen einer Frau/Lesbe
überschritten werden, sei es von Unbekannten auf der Straße, in
Lokalen oder in Beziehungen und Freundschaften.

Sexismus ist die Normierung von Frauen und Frauenkörper durch soziale,
medizinische und wissenschaftliche Festschreibungen von
(patriarchaler) Weiblichkeit. Mit Verhaltens- und Schönheitsnormen,
Diäten, ?Schönheits?- operationen, Geschlechtsoperationen und
Reproduktionstechnologien wird die patriarchale Vorstellung von
Weiblichkeit hergestellt.

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen  Millionen von Frauen
weltweit erfahren mindestens einmal in ihrem Leben physische,
psychische oder sexualisierte Gewalt durch Männer. Obwohl es in den
meisten Gewaltverhältnissen eine ganz konkret betroffene Frau gibt,
richtet sich diese Gewalt nicht gegen sie alleine. Vielmehr dient
Gewalt gegen Frauen zur Aufrechterhaltung und Absicherung der
patriachalen Herrschaft. In dieser sind Frauen täglich struktureller
Gewalt ausgesetzt. Auf dem Rücken der Frauen soll der
gesellschaftliche Reichtum vermehrt werden. Dazu dienen Strukturen, in
denen Frauen gratis oder unterbezahlt arbeiten.  Außerdem sind Frauen
von spezifischen Gewaltverhältnissen in ihrer alltäglichen
Lebensrealität betroffen zum Beispiel: Migrantinnen und
Illegalisierte, denen das Asylrecht erschwert und ein vom Mann
unabhängiges Bleiberecht verwehrt wird. Sexarbeiterinnen, die als
sittenwidrig entrechtet und kriminalisiert werden und oft den
Frauenhaß als "Abschaum der Frauen" zu spüren bekommen.
Alleinerzieherinnen, die die alleinige Verantwortung für die Kinder
tragen müssen und in Armut gedrängt werden. Gleichzeitig versucht die
VäterRECHTSbewegung (im Namen des "Kindeswohl") Frauen (wieder) mit
rechtlichen Mitteln zu kontrollieren und an einen (Ehe-)Mann zu
binden. Das Leben und die Liebe von Lesben wird im "normalen Alltag"
ausgeschlossen und diskriminiert. Gleichzeitig werden
Frauen-liebende-Frauen als "männerhassende Feindbilder" oder für
sexuelle Männerphantasien benützt.  Gemeinsam sind wir stark
Widerstand gegen Gewalt und Unterdrückung leisten alle Frauen, die
sich mit der momentanen Situation nicht abfinden. Tagtäglich bringen
wir die Kraft und den Mut auf, uns gegen die herrschenden Verhältnisse
zur Wehr zu setzen. Einige von uns kämpfen alleine, andere
organisieren sich mit ihren Freundinnen oder Mitstreiterinnen.
Letztendlich ist es ein gemeinsamer Kampf mit vielen Facetten für ein
freies und wildes Leben.
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